15.01.2018 - Eigenbau Bahnhofgebäude der Zahnradbahn-Talstation in Oberegg
Schon seit längerer Zeit habe ich mich für ein passendes Bahnhofs-Gebäude meiner Zahnradbahn-Talstation in Oberegg umgesehen. Ziel war es, dort ein kleineres Gebäude zu platzieren, welches einen kleinen Bahnschalter sowie einen Wartesaal für die Gäste bereitstellen sollte. Zusätzlich wollte ich einen kleinen Güterschuppen dazu haben, in welchem Güter (z.B. Brennholz oder Lebensmittel) für das oben am Berg liegende Restaurant zwischengelagert und dann auf die Zahnradbahn verladen werden können.
Das Gebäude sollte weiter vom Stil her zu meinem Bahnhofs-Gebäude des SBB/BLS-Bahnhofs passen.
Ich fand aber leider kein käufliches Modell, das mir gefiel. Also entschied ich mich zum Eigenbau.
Das noch nicht ganz fertige Resultat meiner Bemühungen seht ihr im ersten Bild oben.
Ich zeige in diesem Baubericht einige Bilder vom Bau des Gebäudes.
Begonnen habe ich, indem ich die Aussenwände des Gebäudes auf 1mm dicken, festen Karton aufgezeichnet habe. Danach schnitt ich mit einem scharfen Cutter die Teile (inklusive der Öffnungen für Türen und Fenster) aus (Bilder unten, ein Klick vergrössert diese):
Sobald die Teile ausgeschnitten sind, geht es eigentlich weiter wie beim Bau eines käuflichen Bausatzes, mit dem Unterschied, dass es eben keine Bauanleitung gibt und man sich über den einen oder anderen Schritt etwas mehr Gedanken machen muss...
Z.B ist es unbedingt bereits vor dem Zusammenbau an der Zeit, die Fassade farblich zu gestalten. Trotz Farbauftrag auf beiden Seiten kann sich der Karton etwas verziehen. Ist alles schon zusammen gebaut, wird es schwieriger, diesen nach dem Trocknen wieder absolut gerade zu bekommen.
Die Türen und Fenster habe ich anschliessend mit Teilen von Auhagen besetzt (Türen, Fensterrahmen). Natürlich muss man die Öffnungen vorher in der genau richtigen Grösse ausschneiden. Danach kommt, wie bei einem herkömmlichen Bausatz, transparente Fenster-Folie darauf.
Nun kann das Gebäude bereits zusammen gesetzt werden. Das Aufkleben von viereckigen Leisten erlaubt das Millimeter genaue Zusammenkleben der Teile. Hierzu verwendete ich normalen Weissleim:
Der Güterschuppen sollte eine Verladerampe und schiebbare Türen/Tore bekommen.
Die Verladerampe schnitt ich aus einer 1mm dicken Heki-Dur-Platte, in welche ich dann die Bretter-Struktur ritzte. Verstärkt wird die Konstruktion mit Karton und dann werden die Holzträger darunter aufgeleimt. Danach kann alles farblich gestaltet, gealtert und schliesslich angeklebt werden. Auch die Türen/Tore werden angebracht. Zuvor klebte ich einen Federstahldraht auf, um die Laufschienen der Tore zu imitieren:
Das Gebäude sollte sichtbare Naturstein-Ecken erhalten (Bild unten links), wie sie oft an Gebäuden im Alpenbereich anzutreffen sind. Das sieht erstens schöner aus und zweitens kann man damit wunderbar die "Nähte" kaschieren, wo die Wand-Teile zusammengeklebt sind.
Ich nahm dafür dünne, aber starke Pappe und ritzte darauf die Steinstruktur ein. Diese wurde danach in herkömmlicher Art und Weise farblich behandelt (Grundieren, lasieren, abtönen, granieren, siehe Bild rechts):
Nun können die Teile ausgeschnitten und gefalzt werden. Dafür baute ich mir kurz eine Arbeitshilfe aus dem 1mm Karton, um genau falten zu können:
Das Dach des Hauptgebäudes besteht aus zwei noch übrig gebliebenen Elementen aus der Bastelkiste. Es sind (zusammen mit den Fensterläden, von denen ich auch noch einige übrig hatte) eigentlich die einzigen Teile, die aus einem käuflichen Bausatz stammen. Die Mansarden hingegen sind wieder Eigenbau. Das Gebäude sah nun so aus:
Da ich keine weiteren Dachelemente des gleichen Dachs mehr hatte, die gross genug für den Schuppen waren, stellte sich nun die Frage, wie ich dort das Dach gestalten sollte. Eigentlich wollte ich die gleiche Dachstruktur wie beim Hauptgebäude, wenn möglich.
Ich entschloss mich, dieses auch aus Heki-Dur-Platten (1mm) zu bauen, verstärkt mit Karton.
Für die Struktur des Dachs verwendete ich ein kleines Rest-Teil des vorher verbauten Dachs und stempelte damit die Dachziegel-Struktur in den Styrodur (Bild rechts):
Einige Details wie Schornsteine etc. später konnte das Gebäude an seinem vorgesehenen Platz Probe gestellt werden:
Ich denke, es harmoniert als Teil des Anlagenteils Oberegg mit dem schon bestehenden Gebäude des SBB/BLS-Bahnhofs ganz gut. Beide Gebäude müssen nun noch weiter detailliert werden. So fehlen noch Abflussrinnen, die Bahnhofsbeschriftungen und alle gestalterischen Details.
Das muss jetzt aber noch etwas warten, da erst die Bahnsteige von Oberegg fertig gestellt werden müssen und auch noch etwas schmutz-intensivere Umgebungsarbeiten auf dem Areal anstehen.
Hier noch einige Bilder des Anlagenteils im jetzigen Bauzustand:
Bis zum nächsten Mal!
Linus
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